Zufahrt nach Gleizendorf

Ortsteile - Gleizendorf

Luftbild Gleizendorf

Der "glänzende" Teil der Gemeinde

Wie alt Gleizendorf wirklich ist, lässt sich nicht exakt belegen. Es gibt eine Urkunde vom 30. Oktober 1295, in dem ein Ort namens Glizendorf erwähnt wird - gemeint ist damit das heutige Gleizendorf. Sprachwissenschaftler sind der Meinung, dass sich das Wort "glizen" aus dem althochdeutschen "glizzan" (glänzend, glitzern) entwickelt hat - ein Indiz dafür, dass "Glizendorf" schon vor 1295 existiert hat.

Sankt Mauritius

Mit Gewissheit ist bekannt, dass Ritter Ramung von Vestenberg 1335 beschloss, seinen Gleizendorfer Besitz an das Heilsbronner Kloster zu verkaufen. Es folgten noch einige Verkäufe - das Kloster von Heilsbronn wollte ganz Gleizendorf in seinen Besitz nehmen. Aber auch Nürnberger Familien hatten Anwesen in Gleizendorf und wollten ihren Einfluss erweitern. Durch geschickte Verhandlungen und ein lukratives Geldsümmchen fielen die 7 Höfe in Gleizendorf den Zisterziensern in Heilsbronn in die Hände. Erst mit der Reformation verloren die Mönche zu Heilsbronn ihre Güter - nun war Gleizendorf im Besitz der Ansbacher Hohenzoller. In Urkunden ist von 8 Häusern und einem Hirtenhaus die Rede.

Die St.-Mauritius-Kirche wurde ebenfalls Anfang des 14. Jahrhunderts erbaut - eine genaue Jahreszahl ist nicht überliefert. Eine gesicherte Jahreszahl ist das Jahr 1435 - Pfarrer Peter Lössing aus Petersaurach wird zuständig für die Pfarrgemeinde in Gleizendorf.

Der Dreißigjährige Krieg brachte für die hiesige Region Armut, Hunger und Tod. So ist überliefert, dass von 1632 bis 1668 die Kirche in Gleizendorf kaum Gelder einnahm. Die Bewohner der 6 Höfe in Gleizendorf sind in dieser Zeit alle gestorben, ein Besitzer ist verzogen. Die Häuser standen leer und verfielen schließlich. Aber es ging auch wieder aufwärts. 1732 sind wieder 2 Höfe, 2 Güter und ein Hirtenhaus bewohnt.

Sandsteine

Die folgenden Jahre gehen ohne tiefere Spuren an Gleizendorf vorbei: weder das Ende der Hohenzollerzeit und damit der übergang Gleizendorf's an die Preußen, noch die Gründung des bayerischen Königreichs 1806. Erst zwei Jahre später ändert sich für die Gleizendorfer etwas: seit 1579 bildete Gleizendorf mit Wicklesgreuth eine Gemeinde, die im Jahre 1808, beim Anschluss Frankens ans bayerische Königreich aufgelöst wird. Gleizendorf wird Großhaslach, Wicklesgreuth wird Petersaurach zugeteilt.

Backofen

Die einstigen Gemeindepartner treffen erst 1978 wieder zusammen - im Zuge der Gebietsreform wird Großhaslach mit Gleizendorf in die Gemeinde Petersaurach eingegliedert.

In einem Landadressbuch, das um 1925 erschienen ist, stehen 16 Einträge aus Gleizendorf.

Heute ist Gleizendorf noch immer ein kleiner beschaulicher Ortsteil - ländlich geprägt. In der Kirche finden regelmäßig Gottesdienste statt.

Die Dorfwirtschaft hat sich zu einem Landhotel mit 19 modernen Zimmern und einem Tagungsraum entwickelt. Sowohl Geschäftsleute als auch Touristen schätzen das familiengeführte Hotel. Und auch Gleizendorf hat eine eigene freiwillige Feuerwehr.

Bushaltestelle

Ganz am Rande von Gleizendorf, in gebührender Entfernung zum Dorf, wurde vor einigen Jahren ein Gewerbegebiet ausgewiesen. Die ersten Unternehmen haben sich schon angesiedelt - die unmittelbare Lage direkt an der B14 ist ein großer Standortvorteil. Bisher ist nur ein Teil der überplanten Gesamtfläche erschlossen - bei Bedarf können hier aber auch größere Flächen sofort zu günstigen Preisen zur Verfügung gestellt werden.

Die Schulkinder werden mit dem Schulbus nach Petersaurach bzw. Großhaslach gefahren - die kleinen Kinder besuchen den Kindergarten in Großhaslach.

Im Dorf halten die Busse des VGN. Der nächste Bahnhof liegt etwa 2 km entfernt in Wicklesgreuth.

Die Autobahn A6 ist in wenigen Minuten Fahrzeit erreicht.

Quellen: Petersaurach, Dokumentation einer Großgemeinde von Hermann Dallhammer und Dokumente der Gemeinde Petersauruach
Luftbildaufnahmen: Helmut Geißendörfer, Petersaurach

Gemeinde Petersaurach
Hauptstraße 29
91580 Petersaurach
Telefon +49 (0)9872 / 97 98 0